BODYLAND

Bodyland von Irene Carreño ist eine poetische Reflexion über Zugehörigkeit, Identität und die Kraft kultureller Überschneidungen. Das Tanzsolo appelliert an das ur-menschliche Potenzial in uns: Das Gestalten von friedlichem Miteinander, das anerkennt, respektiert und sich solidarisch zeigt.

Irene Carreño begreift den menschlichen Körper als lebendiges Archiv von Migration, Erinnerung und Transformation. Ausgehend von traditionellen Tänzen der kolumbianischen Anden- und Karibikregion – die ersten tänzerischen Prägungen der Choreografin - wagt Bodyland eine vielschichtige Auseinandersetzung mit kultureller Hybridität im Hier und Jetzt ohne jede Nostalgie: Es fragt, wie Migration den Tanzkörper verändert. Welche Bewegungen im Spannungsfeld von Herkunft, kultureller Zugehörigkeit und ihrem Wandel entstehen. Die Tänzerin entfaltet eine experimentelle Bewegungssprache zwischen folkloristischen Wurzeln und zeitgenössischem Ausdruck und kontextualisiert traditionelle Elemente neu. Der Körper wird zur Projektionsfläche für gelebte Vielfalt, zum Gefäß für persönliche wie kollektive Geschichten.

So ist Bodyland ein politisches und zeitgemäßes Statement, das uns alle betrifft: In einer Welt, die zunehmend von Abgrenzung, Abschottung und kulturellen Konflikten geprägt ist, lädt dieses Stück zum Innehalten ein – und dazu, sich auf das zu besinnen, was uns als Menschen verbindet. Wenn ein einzelner Körper all die Komplexität, Vielfalt und Schönheit verschiedener kultureller Prägungen tragen, bewegen und verkörpern kann, dann ist auch ein nachhaltig friedvolles Zusammenleben vieler Kulturen in einer ganzen Gesellschaft möglich!

Credits:

Choreografin & Tänzerin: Irene Carreño 

Dramaturgie: Dagny Borsdorf

Lichtdesign: Vincent Völkel

Bühnenbild & Kostüm: Irene Carreño & Dagny Borsdorf

Video: Jennifer Rohrbacher

Soundscape Komposition: Irene Carreño

Fotos: Zuan Carreño & Jennifer Rohrbacher 

Premiere: 05. Juni, 2025

Weitere Aufführungen: 06., 07., & 08. Juni 2025 

Wo:  Kammertheater E-Werk -Freiburg

Dieses Projekt wurde ermöglicht durch die Kooperation mit bewegungs-art freiburg e.V, die Förderung

von der LBBW Stiftung und durch die Koproduktion mit dem E-WERK Freiburg.

Presse: 

"Umso intensiver all die Stimmungen samt großen und kleinen Brüchen und Verwandlungen, die Carreño hier mit viel Hingabe und Dynamik in Szene setzt – "als radikales Lauschen in sich selbst", wie sie im Programmheft schreibt". Marion Klötzer 
https://www.badische-zeitung.de/die-taenzerin-und-choreografin-irene-carre-o-mit-ihrem-soloabend-bodyland-in-freiburg

Spuren:

       

… ein Solo. Eine Reise. Ein Lexikon der Schritte.

Bodyland lässt sich nicht erklären – es lässt sich begehen.

Wie ein Traum, ein Gedicht, ein Erinnerungsfetzen.

Jeder Schritt ein Koordinatensystem, jede Bewegung eine tektonische Platte, die die

Landschaft des Körpers verschiebt.

Cumbia … der Ur-Schritt aus der Karibik und Magdalena Region, Heimat der Hüfte, der

Trommel, des Windes. Ein Wiegen zwischen Boden und Luft – fest verwurzelt, weich

getragen.

Currulao … ein Tanz wie der Pazifik selbst: Wellen, Widerstand, Würde. Ein Schritt wie eine

Krabbe, unberechenbar, sprechend: „¿Qué te pasa a vos?“ – der Körper antwortet mit Stärke

und Erinnerung.

Bambuco … die Tänzerin steht auf den Schultern der Anden, kostet gelbe Kartoffeln, hört

Gitarren, riecht feuchtes Grün. Mit jedem Schritt trägt sie ein Gebirge in sich.

Mapalé … Wirbel, Becken, Brust – ein Aufbegehren, ein Spiel. Ein Lachen gegen die

Schwere der Welt. Ein Tanz, der an den Rändern des Körpers züngelt.

Postmodern Dance … Der Körper – Ursprung, Fragezeichen, Möglichkeitsraum. Nichts

muss. Alles kann. Ein radikales Lauschen in sich selbst.

34 neue Schritte … Hybride, Wesen, Bewegungsfragmente mit eigenem Willen. Sie formen die

Topografie von Bodyland, in dem keine Grenze fixiert bleibt und jeder Schritt eine neue Geografie

aufruft.

Willkommen in Bodyland –

ein Ort zwischen Herkunft und Erfindung,

zwischen Muskel und Mythos,

zwischen Dir und Mir.

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